Hormonersatztherapie – alles, was Sie sofort brauchen

Viele Frauen fragen sich, ob Hormonersatztherapie (HRT) die richtige Lösung für ihre Beschwerden ist. Einfach gesagt: HRT ist die Einnahme von künstlichen Hormonen, um den natürlichen Hormonabfall in den Wechseljahren auszugleichen. Dabei geht es nicht um Wunder, sondern um Linderung von Hitzewallungen, Schlafproblemen und trockener Haut.

Wann ist Hormonersatz sinnvoll?

Der typische Zeitpunkt ist nach dem Beginn der Menopause, wenn die Östrogenproduktion stark zurückgeht. Wenn Sie plötzlich stark schwitzen, nachts oft aufwachen oder Stimmungsschwankungen erleben, kann HRT helfen. Wichtig ist, dass Sie sich vorher von einem Arzt untersuchen lassen. Der Arzt prüft Ihre Krankengeschichte, Blutwerte und ob Sie Risikofaktoren wie Blutgerinnungsstörungen oder eine Brustkrebs-Vorgeschichte haben.

Welche Formen gibt es und was passt zu Ihnen?

Es gibt Tabletten, Hautpflaster, Cremes und hormonelle Injektionen. Tabletten wirken schnell, aber Sie müssen sie täglich einnehmen. Ein Pflaster liefert das Hormon über die Haut und ist praktisch, wenn Sie keine Pillen schlucken wollen. Cremes lassen sich gezielt auf die Haut auftragen, was besonders bei Hauttrockenheit gut ist. Ihr Arzt wählt die Form, die zu Ihrem Lebensstil und Ihren Symptomen passt.

Die Dosierung ist entscheidend. Die meisten Frauen starten mit einer niedrigen Dosis und steigern sie nur, wenn die Symptome nicht genug gelindert werden. So reduzieren Sie das Risiko von Nebenwirkungen. Häufige Nebenwirkungen sind leichte Brustspannen, Kopfschmerzen oder leichte Übelkeit – meist vorübergehend.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Dauer der Therapie. Die meisten Fachgesellschaften empfehlen, HRT nicht länger als fünf bis zehn Jahre zu nutzen, es sei denn, Sie haben klare Gründe dafür. Regelmäßige Kontrollen alle sechs Monate helfen, die Behandlung anzupassen und mögliche Risiken früh zu erkennen.

Welche Risiken gibt es? Studien zeigen, dass ein leicht erhöhtes Risiko für tiefe Venenthrombosen und Schlaganfälle bei Frauen besteht, die hohe Dosen oder bestimmte Gestagen‑Kombinationen erhalten. Das Risiko für Brustkrebs ist bei niedrigen Dosen Östrogen‑Only‑Therapien kaum erhöht, kann aber bei kombinierten Präparaten leicht steigen. Deshalb ist die individuelle Risiko‑Abwägung so wichtig.

Wenn Sie natürliche Alternativen bevorzugen, können pflanzliche Präparate wie Traubensilberkerze oder Soja‑Isoflavone ausprobiert werden. Diese wirken jedoch schwächer und die Wirkung ist nicht immer nachweisbar. Für viele ist die Kombination aus Lebensstiländerungen – mehr Bewegung, ausgewogene Ernährung, Stressreduktion – und einer niedrigen HRT-Dosis die beste Lösung.

Zum Schluss: HRT ist kein Allheilmittel, aber sie kann die Lebensqualität deutlich verbessern, wenn sie richtig eingesetzt wird. Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt, stellen Sie alle Fragen und lassen Sie sich regelmäßig untersuchen. So finden Sie die Balance zwischen Nutzen und Sicherheit und können die Wechseljahre gelassener erleben.

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